Internationale Wochen gegen Rassismus: Jüdisches Leben in Gronau erlebbar machen


Am Montagnachmittag, 24.03.2025, besuchten rund 30 Personen den jüdischen Friedhof an der Vereinsstraße 72a, welcher in der Zeit um 1828 bis 1936 belegt wurde. Der zweite Vorsitzende des Förderkreises Alte Synagoge Epe, Rudolf Nacke, legte den Fokus in seiner Führung darauf, Einblicke in das Leben der Verstorbenen zu geben: „Den Mitbürger:innen wollen wir, wenn möglich, ein Gesicht geben“.

Bei einer weiteren Veranstaltung am Dienstagvormittag, 25.03.2025, erläuterte Rudolf Nacke einer etwas kleineren Gruppe die bewegte Geschichte der Synagoge an der Wilhelmstraße 5 in Epe und den Stand des aktuell laufenden Umbaus zum Begegnungsort Haus Lebenstein. Bereits im Jahr 1907 stiftete Jacob Lebenstein das Grundstück, auf dem das Gebäude steht. Die dort erbaute Synagoge diente bis zum Jahre 1938 der jüdischen Gemeinde Epe als Gotteshaus. In der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde das Gebäude in Brand gesteckt. Die damalige Gemeinde Epe baute das Gebäude zu einem Feuerwehrgerätehaus um. In den 60er Jahren kam Albert Mendel aus dem Exil zurück, ein Verwandter des ehemaligen Besitzers der Synagoge, und machte seine Eigentumsrechte vor der Gemeinde geltend. Die Synagoge diente dann unter anderem als Wohnung für die jüdische Familie Mendel, als DRK-Heim und als Altenbegegnungsstätte. Seit 2012 stand das Gebäude leer. Im Jahr 2017 gründete sich der Förderkreis Alte Synagoge Epe, der aus einem Initiativkreis des Heimatvereins Epe hervorgegangen war und das Gebäude wurde unter Denkmalschutz gestellt. Nachdem eine Fachfirma das Innere des Synagogengebäudes denkmalgerecht zurückgebaut hat, begannen die Forschungsarbeiten der LWL-Kulturstiftung. Nun wird die alte Synagoge zu einem Begegnungsort umgebaut.