Der schief stehende Rathausturm wird mit einem neuen Fundament versehen, nachdem Bestandsmessungen eine Neigung von 22 Zentimetern nach Westen und 15 Zentimetern nach Norden ergaben. Thomas Einig vom Fachdienst Gebäude- und Liegenschaftsmanagement leitet die Sanierung und den Neubau des Historischen Rathauses. „Der Turm wird intensiv überwacht, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Erschütterungsmessgeräte und Seismografen überwachen die Lage kontinuierlich“, erklärt Einig.
Vor Beginn der Unterfangungsarbeiten wurde das Baugrundstück vom Kampfmittelräumdienst untersucht. Auch archäologische Untersuchungen werden durchgeführt und sind bereits zu 85 Prozent abgeschlossen. Der Bereich unter der Turmgrundfläche wird weiterhin auf mögliche Bombenfunde aus Kriegszeiten überprüft.
Mithilfe des Hochdruckinjektionsverfahrens wird ein neues Fundament unter dem bestehenden Gebäude geschaffen, welches eine solide Verbindung mit tragenden Erdschichten gewährleistet. Etwa 30 Säulen werden schrittweise im Erdreich installiert, um sicherzustellen, dass der Rathausturm auch in Zukunft stabil bleibt.
Während der Baumaßnahme wird nur ein kleiner Bereich vor dem Turm abgesperrt. Die Turmuhr wird für die Dauer der Arbeiten auf zwölf Uhr festgestellt und danach wieder in Betrieb genommen.