Von deutscher Seite ist er kaum zu erkennen: Der Drilandstein wird durch eine Leitplanke verdeckt. Als Grenzstein markiert der Drilandstein seit 1659 die heutige Grenze zwischen den Niederlanden, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Schon vor Jahren hatte der Drilandstein Verantwortliche in den Verwaltungen der angrenzenden Gemeinden Losser, Gronau und Bad Bentheim dazu veranlasst, ihn zum Zeichen einer lebendigen und vielfältigen Zusammenarbeit werden zu lassen.
Äußerlich sichtbares Ergebnis dieser Anstrengungen war in diesem Jahr das Entstehen einer Aufenthaltsfläche mit einem erhöht angelegten Aussichtspunkt auf niederländischer Seite. Und Verwaltungsverantwortliche aller drei Gemeinden trafen sich 2023 erstmals in einem größeren Kreis in Bad Bentheim. Dem vorausgegangen waren in der Corona-Zeit wöchentliche Telefonate, in den sich Burgemeester Cia Kroon, Bürgermeister Dr. Volker Pannen und Bürgermeister Rainer Doetkotte über die jeweils aktuelle Sach- und Rechtslage in den drei Ländern bzw. Bundesländern austauschten. Dieser gute Kontakt gipfelte in einem Treffen am Drilandstein, bei dem die drei Hauptverantwortlichen aus den benachbarten Gemeinden die große Bedeutung geöffneter Grenzen für den lebendigen Austausch der Menschen in ihren Gemeinden unterstrichen.
Bei dem von der EUREGIO unterstützten Verwaltungstreffen war es die Stadt Gronau, die den Anwesenden in Erinnerung rief, dass sich der Westfälische Frieden zu Münster und Osnabrück in diesem Jahr am 24. Oktober zum 375sten Mal jährt. Deshalb, und wegen der aktuellen Sorgen angesichts der Kriegssituationen, wurde vorgeschlagen, mit einem gemeinsamen Friedensfest das Jahr 2025 in den benachbarten Orten und am Drilandstein zu einem Jahr des Friedens werden zu lassen. Konkret könnten beispielsweise Kulturschaffende aus den drei Orten zu Gastspielen in den drei Gemeinden auftreten und so das gute grenzüberschreitende Miteinander der Menschen vertiefen. Daneben ließe sich durch eine zentrale Veranstaltung am Drilandstein ein weiteres Mal der Stein im regionalen Bewusstsein als Ort des Friedens und des freundschaftlichen grenzüberschreitenden Miteinanders verankern. Und nicht zuletzt würden aus diesem besonderen Anlass die derzeit noch fehlenden grenzüberschreitenden Wegeverbindungen über die niederländisch-deutsche Grenze und die vielbefahrene Landesstraße zwischen Bad Bentheim und Gronau weiter vorangetrieben.
Weitere Punkte in dem Verwaltungstreffen waren die Realisierung gemeinsamer Ideen und Projekte in den Bereichen wie Verkehr, Tourismus, Sport und Klimaschutz. Konkret brachte Bad Bentheims Erster Stadtrat Heinz-Gerd Jürriens ins Gespräch, dass die Auszubildenden der drei Nachbargemeinden in ihrer Ausbildungszeit jeweils einen Abschnitt in den beiden benachbarten Orten verbringen sollten, um so auf Dauer den Gedanken des guten Miteinanders in den Verwaltungen mit eigenen positiven Erinnerungen an die Tätigkeit jenseits der Grenze verbinden zu können. Auch diese Idee befürworteten die Beteiligten.
Da aber bestimmte Herausforderungen den direkten Austausch zwischen den politisch verantwortlichen Ratsmitgliedern erfordern, wurde vorgeschlagen zumindest einmal pro Wahlperiode Treffen der Gemeinderäte stattfinden zu lassen. In Kürze soll es bereits ein erstes Treffen der Räte von Losser und Bad Bentheim zur Nutzung der Windkraft geben.