Stolpersteine erstrahlen in neuem Glanz


Im Rahmen der Woche der Erinnerung waren auch Schüler:innen des Werner-von-Siemens-Gymnasiums (WvSG), der Gesamtschule Gronau (GSG), der Fridtjof-Nansen-Realschule (FNR) und der Euregio-Gesamtschule Epe (EGS) gefordert, sich mit den Schicksalen der Menschen zu beschäftigen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert und vertrieben wurden.

Während die Aktiven des WvSG und der EGS aus terminlichen Gründen schon in der letzten Woche unterwegs waren, tauschten Zehntklässler:innen der GSG und Siebtklässler:innen der FNR am Dienstag ihr Klassenzimmer gegen die Gronauer Fußgängerzone. Anstatt sich sportlich zu betätigen oder mit Erdkunde auseinanderzusetzen durften sie dort an diesem Morgen ein paar „Steine“ putzen. Doch es waren nicht irgendwelche Steine. Es handelte sich hierbei um Betonsteine mit einer gold-glänzenden Messingplatte, sogenannte „Stolpersteine“, an deren Oberfläche im letzten Jahr der Zahn der Zeit genagt hat. 

Mit den Lebensdaten und Angaben zum jeweiligen Schicksal erinnern sie als Zeitzeugen auf den Bürgersteigen vor den Häusern an die Opfer, die bis dahin oft über Generationen langjährige Bürger:innen der Stadt (Gronau und Epe) waren. Mit speziellem Putzmittel und Schwämmen machten sich die Schüler:innen an die Arbeit, die Steine zu reinigen. Mit Erfolg, denn am Ende erstrahlten sie wieder in neuem Glanz.

Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, der mit den im Boden verlegten, quadratischen Würfeln den NS-Opfern, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert waren, ihre Namen zurückgeben möchte.

Während sich sechs Schüler:innen der 10e der Gesamtschule Gronau um die Stolpersteine der Familie Weyl und der Geschwister Lion kümmerten, waren die Realschüler:innen mit den Steinen der Familie Kaufmann und Moses van Engel in der Neustraße beschäftigt. „Insgesamt sind derzeit 47 Stolpersteine vor zwölf ehemaligen Wohnhäusern in Gronau zu finden, 47 Steine von mehr als 100.000 Stolpersteinen in ganz Deutschland“, so Rudolf Nacke.