Auftaktveranstaltung „Interdisziplinäre Kooperation im Kinderschutz“


Das Land Nordrhein-Westfalen hat als erstes Bundesland im Mai 2022 das Landeskinderschutzgesetz verabschiedet. Mit dem genannten Gesetz soll die Arbeit der Jugendämter in Nordrhein-Westfalen bei der Abwehr von Kindeswohlgefährdungen (auf Grundlage von § 8a SGB VIII) unterstützt und qualitativ weiter ausgebaut werden.

Im Rahmen dieser Gesetzgebung sind die Jugendämter angewiesen, fachübergreifende Netzwerke zu bilden. Bei der Wahrnehmung des Schutzauftrags bei Kindeswohlgefährdung soll mit Hilfe der Netzwerke eine an dem Wohl des Kindes orientierte Zusammenarbeit gewährleistet werden. Oberstes Ziel aller Beteiligten ist es, den wirksamen Kinderschutz sicherzustellen.

Dafür ist es notwendig, durch die Bildung von Netzwerken Rahmenbedingungen zu schaffen, die bei einer möglichen Kindeswohlgefährdung eine schnelle und effektive Zusammenarbeit ermöglichen. Diese Netzwerke zum Kinderschutz sollen Klarheit und Transparenz über Meldewege, Zuständigkeiten und Verfahren bei möglicher Kindeswohlgefährdung unter den Fachkräften herstellen. Dazu gehört auch die Stärkung der Handlungssicherheit von Fachkräften, insbesondere bei Kindeswohlgefährdung. Durch eine enge Vernetzung der verschiedenen fachlichen Professionen kann der Kinderschutz für alle Beteiligten nachvollziehbar und realisierbar umgesetzt werden.

Einzubeziehende Einrichtungen / Institutionen sind dabei:

  • Jugendamt, insbesondere der Allgemeine Soziale Dienst (ASD)
  • Träger von Einrichtungen und Diensten, mit denen Vereinbarungen gemäß § 8a SGB VIII bestehen
  • Insoweit erfahrene Fachkräfte
  • Geheimnisträger gem. § 4 KKG (= Berufsgeheimnisträger:innen, wie beispielsweise Ärzt:innen, haben unter bestimmten Voraussetzungen das Recht, sich mit dem Jugendamt auszutauschen)
  • Schulen
  • Gesundheitsämter
  • Polizei- und Ordnungsbehörden
  • Familiengerichte
  • Staatsanwaltschaften
  • Verfahrensbeistände
  • Träger der Eingliederungshilfe für Minderjährige
  • Netzwerk Frühe Hilfen

Auch in Gronau ist es das Ziel, Netzwerke zu bilden und sich fachübergreifend auszutauschen. Mit der Auftaktveranstaltung am 20.11.2023 ist ein erster wichtiger Schritt getan. Insgesamt wurden 64 Personen mit unterschiedlichen Professionen von den jeweiligen Einrichtungen und Institutionen entsandt.