Niederländisch-deutsches "Friedensfeuer" überschreitet die Grenze bei Glanerbrug


Dieser wird wiederum am 15. Mai auf deutscher Seite groß gefeiert. Beide Momente sind wichtige Meilensteine für die Niederlande und Deutschland, die das Ende der Kriegsjahre und den Beginn der Freiheit markieren. Aufgrund des Jubiläums (375 Jahre) werden in diesem Jahr erstmals Läufer:innen ein Friedensfeuer zwischen dem 5. und 15. Mai von Zwolle über Enschede und Gronau nach Münster bringen. Gestern überquerte das Friedensfeuer die Grenze bei Glanerbrug.

Gemeinsam Freiheit, Frieden und Demokratie feiern
Bürgermeister Roelof Bleker übergab gestern das Friedensfeuer an Bürgermeister Rainer Doetkotte von der Stadt Gronau. Bürgermeister Doetkotte: „Zwei historische Ereignisse aus der Vergangenheit bringen uns heute zusammen, die für ein unbezahlbares Gut stehen: Frieden. Ich bin sehr dankbar, dass heute noch einmal mehr deutlich wird, wie gut die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den letzten Jahren gewachsen und was für eine Verbundenheit entstanden ist.“ Bürgermeister Bleker: „Seit vielen Jahren arbeiten wir in der EUREGIO-Region intensiv und grenzüberschreitend zusammen. Diese Zusammenarbeit ist wichtig, weil sie zu einem schönen Lebensraum für unsere Einwohner beiderseits der Grenze beiträgt. Dass wir heute auf diese symbolische Weise gemeinsam Freiheit, Frieden und Demokratie feiern, unterstreicht unsere Verbundenheit und deren Bedeutung.“
Christoph Almering, der Geschäftsführer der EUREGIO, vor deren Geschäftsgebäuden in Gronau und Glanerbrug das Feuer die Grenze überschritt, bestätigte das: „Wir haben nichts Wertvolleres als den Frieden, der auf der gewachsenen Freundschaft zwischen den Menschen in unserem Grenzgebiet fußt. Dieses kraftvolle Miteinander lässt die Grenze mehr und mehr verschwinden und stabilisiert den Frieden, der auch in Europa nicht mehr so selbstverständlich ist, wie wir noch bis vor Kurzem dachten.“

Jugendliche in der EUREGIO wollen die Grenze noch weiter wegfegen
Bei dem feierlichen Moment direkt an der Grenze waren heute neben den Verantwortlichen der Gemeinde Enschede, der Stadt Gronau und der EUREGIO auch niederländische und deutsche Jugendliche der "EUREGIO-Youth" anwesend. Pepijn Velthuis (18) aus Oldenzaal über die Grenze zu Deutschland: „Für mich stellt die Grenze zwischen den beiden Ländern immer weniger eine Einschränkung dar. Dank der Zugverbindung Enschede - Münster kann ich mit Freunden genauso gut nach Münster fahren wie in die Niederlande. Als EUREGIO Youth wollen wir die Schwelle, ins Nachbarland zu gehen, für junge Menschen von beiden Seiten der deutsch-niederländischen Grenze weiter senken. Und das Wissen über grenzüberschreitende Themen bei jungen Menschen innerhalb der EUREGIO erhöhen. Wir arbeiten zum Beispiel gerade an einem Projekt über Fahrstunden im Ausland. Dass man, wenn man in der niederländischen Grenzregion Fahrstunden nimmt, auch in Deutschland fahren lernt, weil dort andere Regeln gelten. Und dass man, wenn man in der deutschen Grenzregion Fahrstunden nimmt, auch in den Niederlanden fahren lernt. Das macht die Schwelle für junge Leute niedriger, auch einfach nach Deutschland zu gehen.“

Carlotta Haben (19) aus Gronau stimmt dem zu: „Ich denke, in Zukunft wird die Grenze noch mehr verschwinden. Schauen Sie, wie gut wir jetzt schon zusammenarbeiten. Zum Beispiel hilft sich die Feuerwehr gegenseitig.“ Carlottas Interesse für das Nachbarland wurde bereits geweckt, als sie in der Sekundarschule Niederländisch lernte. Carlotta: „Wir hatten auf jeden Fall eine sehr gute niederländische Lehrerin und hatten einen Austausch mit Schulen aus Goor und Enschede. Besonders interessant finde ich die kulturellen Unterschiede. Wir können viel voneinander lernen und als ganze Region davon profitieren.“

Die Bedeutung des Friedens für die jungen Einwohner:innen
Carlotta: „Ich denke, die Friedensfeiern am 5. Mai in den Niederlanden und am 15. Mai in Münster zeigen, wie stolz wir sein können, dass wir hier schon so lange in Frieden und Freiheit leben. Für mich war der Frieden eine Selbstverständlichkeit. Aber wie wichtig er ist, ist mir durch das, was jetzt auf der anderen Seite Europas geschieht, noch deutlicher geworden. Wir müssen uns weiterhin dafür einsetzen.“ Pepijn fügt hinzu: „Die Freiheit, einfach über die Grenze gehen zu können und keine Grenze mehr zu spüren, die Freiheit zu tun, was man will, seine Meinung zu äußern. Das ist für mich sehr wichtig. Es ist wichtig, sich damit zu beschäftigen, so wie heute. So selbstverständlich sich diese Freiheiten heutzutage auch anfühlen mögen, sie sind nicht selbstverständlich, und es ist daher besonders wichtig, diese erworbenen Rechte zu schützen.“

Das Interreg-Logo.

Die Veranstaltung in Gronau „Niederländisch-deutsches "Friedensfeuer"“ wird durch das Interreg-Programm Deutschland-Nederland ermöglicht und von der Europäischen Union kofinanziert.