Die Repräsentanten von 13 deutschen Großstädten und der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gründeten am 23. Mai 2000 in Berlin das „Deutsche Riga-Komitee“. Dieser erinnerungskulturelle Städtebund hat die Aufgabe, an die über 25.000 jüdischen Bürger:innen zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 aus ihren Städten nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl im Wald von Bikernieki ermordet wurden.
Erste Aufgabe des Komitees war die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte für die Opfer. Die Anlage im Wald von Bikernieki wurde am 30. November 2001 eingeweiht. Inzwischen sind über 60 Städte Mitglied im Deutschen Riga-Komitee. Für jedes Mitglied des Riga-Komitees wird im Wald von Bikernieki eine Namenstafel aufgestellt. Die Stadt Gronau hat am 01.02.2022 die offizielle Beitrittsurkunde zum Riga-Komitee unterschrieben.
Die offizielle Delegation aus Gronau, bestehend aus der Ersten Beigeordneten Sandra Cichon, Ratsmitglied Erich Schwartze und Anne Terglane-Fuhrer (VHS Gronau), ist vom 12.06. bis zum 15.06. mit Delegationen aus umliegenden Gemeinden in Riga. Vor Ort besuchen die Teilnehmenden wichtige Tat- und Gedenkorte. Hierzu gehören unter anderem das Stadtviertel, in dem das deutsche Besatzungsregime im Oktober 1941 das Ghetto für die einheimischen Juden und die deportierten deutschen Juden eingerichtet hatte. Aber auch der Alte Jüdische Friedhof, die Ruine der Großen Choral-Synagoge und die Shoah-Gedenkstätten sowohl im Wald von Bikernieki als auch im Wald von Rumbula. Zudem hatte die Delegation die Möglichkeit, ein Gespräch mit einem der letzten Zeitzeugen der Shoah, Margers Vestermanis (Jahrgang 1925), vor Ort führen.