Ein moderner, flexibler Stadtverkehr innerhalb Gronaus war die Aufgabe, als deutlich wurde, dass der Stadtbus-Verkehr nicht mehr das richtige Angebot für die Bürger:innen war. Projektstart des daraus entstandenen G-Mobils war der 1. Juni 2021 – und als besonderer Anreiz für die Kund:innen im ersten Monat zunächst kostenlos. Vom 01.06.2021 bis zum 09.01.2022 lief ein sogenannter Pilotbetrieb, in dem zunächst drei Shuttle unterwegs waren. Am 10.01.2022 erfolgte die Umstellung auf den Regelbetrieb, wodurch das Angebot des G-Mobils erweitert wurde. Die vorhandenen Haltestellen des Stadtbusses wurden übernommen und während des Betriebs durch weitere Zustiegspunkte ergänzt, damit möglichst kurze Wege entstehen. Mittlerweile gibt es über 130 Haltestellen in Gronau und 3 in Epe und alle Fahrgäste können das G-Mobil bequem per Telefon, App oder Internet je nach Bedarf buchen.
Gestartet ist das G-Mobil mit rund 90 Fahrgästen pro Woche und seit August 2022 sind es durchschnittlich 1.650 Fahrgäste pro Woche. „Ganz klar, die Nachfrage ist da“, bestätigt Gronaus Bürgermeister Rainer Doetkotte den deutlichen Trend zum bedarfsgesteuerten Verkehr, der mittlerweile die Fahrgastzahlen des früheren Stadtbusses übertrifft. Durch die Nutzung von vornehmlich E-Fahrzeugen bzw. Hybridfahrzeugen konnte zudem der CO2-Ausstoß im Vergleich zum Stadtbus reduziert werden.
Das Projekt G-Mobil wird von der Stadtverwaltung Gronau organisiert. Bei der Planung und Umsetzung wird die Stadt unterstützt durch den Kreis Borken, die Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM), die das G-Mobil betreibt und das Planungsbüro plan:mobil. Gefördert wird das G-Mobil im Rahmen von Mobil.NRW Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum.
Da diese Förderung zum Ende des Jahres ausläuft, hat der Rat der Stadt Gronau in seiner Sitzung am 14.06.2023 beschlossen, dass das G-Mobil nach Auslauf der Förderung weiter betrieben werden soll. Dabei wird das Angebot durch den Bürgerbus weiterhin ergänzt. Zudem wurde die Verwaltung beauftragt, bei der Haushaltsplanung 2024 insgesamt 750.000 Euro für die Fortführung des G-Mobils einzuplanen. Außerdem wurde beschlossen, dass an der Ahauser Straße in Epe eine zusätzliche Haltestelle eingerichtet wird.
„Das ist schon etwas ganz Besonderes“, freut sich Michael Klüppels, Leiter Verkehrsmanagement der RVM, über den Beschluss des Gronauer Rates, den Gronauer On-Demand-Verkehr ab dem 01.01.2024 in den Regelbetrieb zu übernehmen. Schließlich gibt es zwar mittlerweile Deutschlandweit viele Projekte, um vor allem im ländlichen Raum On-Demand-Verkehr zu etablieren, aber bislang haben es nur ganz vereinzelt Projekte geschafft, den Förderzeitraum zu überstehen.
Auch Bürgermeister Rainer Doetkotte zeig sich erfreut: „Eine echte Erfolgsgeschichte also, die nun das G-Mobil zu einer dauerhaften Einrichtung in Gronau und Epe macht.“