Ein warmes Zuhause kann in diesem Jahr einiges mehr kosten. Grund genug, sich genauer anzuschauen, wo die Wärme eigentlich verloren geht. Die meisten Gebäude haben Schwachstellen, die man als Eigentümer:in gar nicht kennt. Aus diesem Grund hat die Stadt Gronau als Pilotprojekt in einer älteren Wohnsiedlung nahe des Dreiländersees einen Thermographie-Spaziergang angeboten.
Damit eine thermographische Aufnahme gelingt müssen einige Bedingungen erfüllt werden. Hierzu gehört auch das Wetter. Um einen Wärmeunterschied sichtbar zu machen, muss eine Differenz von mindestens 15 Grad Celsius zwischen Innen- und Außentemperatur herrschen. Mit bis zu -1,2 °C waren diese Bedingungen am Abend des 17. Januar gegeben und die fünf teilnehmenden Haushalte konnten begleitet von Klimaschutzmanagerin Carolin Wicke und der Freiwilligen (BFD) Pia Ahuis in den Spaziergang starten.
Mithilfe der Thermografieaufnahmen konnten vermutete, aber auch überraschende Wärmeverluste sichtbar gemacht werden. Hierzu wurden die Fassaden der Häuser systematisch nach Wärmebrücken untersucht. So sollte ein erster Anhaltspunkt gegeben werden, welche Maßnahmen für die Vermeidung von Wärmebrücken und für die Verbesserung der Dämmqualität besonders sinnvoll sein könnten.
Im Anschluss wurden die Ergebnisse mit einem zertifizierten Energieberater der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) besprochen und an die Teilnehmer:innen weitergeleitet. Diese erhielten zudem Infomaterial von der Verbraucherzentrale NRW sowie nützliche Links für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema. Hier ist insbesondere die Initiative „Zukunft Zuhause – nachhaltig sanieren“ (www.zukunft-zuhause.net) zu nennen.
Seitens der Stadt Gronau ist geplant, auf den Erfahrungen dieses Termins aufzubauen und umfassendere Thermografiespaziergänge auch in zukünftigen Wintern anzubieten.