Entflechtungskonzept der Gewässer Stillingsgraben, Piepenpohlgraben und Bösingbach


Bereits im Jahre 1999 stellte die Bezirksregierung Münster im Rahmen der Erstellung des Abwasserbeseitigungskonzeptes (ABK) die Forderung der Abbindung des Stillingsgrabens (9000) und des Piepenpohlgrabens (9500) vom Mischwassernetz auf. Bei den folgenden Planungen stellte sich aus wasserwirtschaftlichen und städtebaulichen Gründen heraus, dass der Bösingbach (2300) in Epe in die Planungen mit einzubeziehen ist. Eigentliches Ziel des Entflechtungskonzeptes soll die Abkopplung der genannten Gewässer vom Mischwassernetz und damit auch die Entlastung der Kanäle und der Kläranlage sein.

Am Dienstag stellte die Flick Ingenieurgemeinschaft GmbH, Ibbenbüren im MUK das Entflechtungskonzept der Gewässer-Nummer 9000, 9500 und 2300 sowie den aktualisierten artenschutzrechtlichen Fachbeitrag aus 2021 vor.

Um die städtische Kanalisation und Kläranlage von Fremdwasser zu entlasten, soll der Stillingsgraben, der Piepenpohlgraben sowie der Bösingbach vom Mischwassernetz abgekoppelt werden. Dazu ist eine komplett neue Gewässertrasse von Ost nach West zwischen den beiden Ortslagen Gronau und Epe in Planung.

Für den Ausbau der Trasse wurden umfangreiche artenschutzrechtliche Untersuchungen veranlasst. Es erfolgten unter anderem ornithologische und fledermauskundliche Erfassungen. Amphibienuntersuchungen wurden aufgrund fehlender Strukturen nur in reduziertem Umfang durchgeführt.

Bezüglich der Brutvögel erfolgte eine Brutvogelkartierung im Jahr 2020. Mit insgesamt 38 Arten wird das Gebiet als durchschnittlich bewertet. Aus diesem Grund werden Bauzeitenregelungen getroffen, die einen Verzicht auf Arbeiten an der Gewässertrasse in der Brutperiode vorsehen. Des Weiteren werden zu fällende Bäume vor den Arbeiten auf Bruthöhlen untersucht. Ebenfalls erfolgt eine Kompensation der Bruthöhlenverluste.

Neben den Brutvögeln konnten 10 Fledermausarten festgestellt werden, wobei die Zwergfledermaus die häufigste Art darstellt. Außerdem wurde eine bemerkenswert hohe Aktivitätsdichte des Artenpaares Bartfledermäuse ermittelt. Das Gebiet wird mit der Anzahl als mittelhoch bewertet. Jedoch sind keine Hotspots wie Gewässer oder Feuchtgebiete vorhanden.