Gronauer Netzwerk Migration: Hauptversammlung tagte digital


Am 4. März fand die Jahreshauptversammlung des GroNet statt, diesmal ausschließlich digital. Die über 30 Teilnehmenden berichteten über ihre Arbeit unter den Umständen der Corona-Pandemie. Alle Beratungsstellen und Jugendzentren sind jedoch auf den digitalen Kanälen erreichbar und können somit weiterhin Angebote vorhalten. Persönliche Einzelberatungen sind vielerorts zusätzlich möglich. Beispielsweise können bei der DRK Integrationsagentur, dem Jugend Migrationsdienst und der Caritas Migrationsberatung persönliche Beratung mit Anmeldung erfolgen.

Insgesamt konstatierten die Teilnehmenden, dass die Corona-Pandemie und die Schutzmaßnahmen nach wie vor das Leben vieler Menschen prägen. Besonders stark sind die betroffen, die ohnehin vor besonderen Herausforderungen stehen. Dazu gehören auch Menschen, die erst seit Kurzem in Deutschland, in Gronau leben.

Trotz der Pandemie konnten im vergangenen Jahr Aktivitäten und Projekte stattfinden, über diese berichtete der Integrationsbeauftragte Ahmet Sezer. Die Vertreterinnen und Vertreter der Kooperationspartner berichteten zudem über neue Projekte beziehungsweise über neue Initiativen:

Durchstarten in Ausbildung und Arbeit
Abir Yalcin und Birgit Behle berichteten, dass das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Borken die Landesinitiative „Durchstarten in Ausbildung und Arbeit“ in Kooperation mit den Kreisangehörigen Kommunen umsetzt. Das Projekt startete zum 1. März 2021 und ein Coaching sowie eine Beratungsstelle für die Zielgruppe „Zugewanderte mit einer Duldung oder Aufenthaltsgestattung 18 bis 27 Jahre“ sind in Gronau unter der Trägerschaft der GEBA (Gesellschaft für Berufsförderung und Ausbildung mbH) angesiedelt. 

MIT gestalten Migration Integration Teilhabe
Britta Siepmann und Ruth Schmedding stellten die neue Ehrenamtsinitiative „MIT gestalten Migration Integration Teilhabe“ vor, die unter dem Dach Sozialberatung Gronau e.V. ins Leben gerufen wurde. Die Initiative möchte Neuzugewanderte in den Bereichen Erstorientierung, Alltagsbegleitung und Ankommen unterstützen.

DH
Silke Uelsmann (Caritasverband) und Jan Meller (DRK-Integrationsagentur) stellten das neue Projekt DH vor. Frau Uelsmann berichtete, dass die Ehrenamtlichen aufgrund der Corona-Pandemie und des Lockdowns in der Freiwilligenarbeit zurückhaltender geworden sind. „Viele Freiwillige gehören aufgrund des hohen Alters zur Risikogruppe. Daher würden wir gerne unsere Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe im Umgang mit den digitalen Medien und deren Möglichkeiten schulen.“ so Frau Uelsmann. Außerdem erhofft sich das Projekt, durch diese Schulungen und die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit weitere Teile der Bevölkerung zum freiwilligen Engagement zu motivieren und somit den Freiwilligenpool in der Flüchtlingshilfe ausbauen zu können.

Kommunikationsbuch für Kommunikationsbeeinträchtigte
Silke Foelmann, Jugendamt der Stadt Gronau, Stabstelle Inklusionskoordination, sagt: „Bei dem Projekt geht es darum, ein Kommunikationsbuch, dass bereits in der Kommunikationsförderung schwer beeinträchtigter Menschen eingesetzt wird, auch in der jeweiligen Muttersprache zur Verfügung zu stellen. So können wir Familienangehörige bei der Kommunikationsförderung unterstützen, ohne dass sie dafür selbst ausreichende Deutschkenntnisse haben müssen.“

Deutsch-Osteuropäischer Integrationsverein für Kultur, Wirtschaft und Sport e.V.
Irina Konetzka und Tanja Schlamann stellten den neu gegründeten Verein vor, welcher folgende Ziele verfolgt:

  • Integration Osteuropäischer Migranten und interkultureller Austausch
  • Sport, Musik, Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
  • Kooperation mit deutschen Vereinen und anderen Kulturvereinen

Internationale Wochen gegen Rassismus
Die Internationale Woche gegen Rassismus findet in diesem Jahr unter dem Motto „Solidarität. Grenzenlos.“ vom 15. bis 28. März 2021 statt. Über die Vorbereitungen berichtete Ahmet Sezer, Integrationsbeauftragter der Stadt Gronau. Die Veranstaltungen werden hauptsächlich in digitaler Form stattfinden. Eine Filmvorführung für Schüler „Wir sind jetzt hier“ von Niklas Schenk, eine Autorinnen-Lesung des Buches „Mama Superstar“ sowie zwei Fotoausstellungen sind bereits organisiert. Ferner wird die Einweihung der Gedenkstätte für die NSU-Opfer stattfinden.