Die Stadt Gronau hat sich der Kampagne angeschlossen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Aus diesem Grund wurden am Donnerstag 10+1 Bäume und eine Gedenktafel für die Opfer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) im Stadtpark Gronau eingeweiht. Die würdevolle Veranstaltung wurde mit einleitenden Worten des Bürgermeisters Rainer Doetkotte eröffnet. Anschließend wurden elf weiße Rosen zum Gedenken der Opfer niedergelegt. Die Geigerin Dora Raykova setzte mit ihrer musikalischen Darbietung ruhige Akzente. Zum Abschluss setzten Ibrahim Savci vom Integrationsrat und der Integrationsbeauftragte Ahmet Sezer mit ihren Worten ein klares Zeichen gegen Rassismus. Außerdem nahmen der Koordinator Schule ohne Rassismus Norbert Lüttmann und Sandra Schulz-Kügler vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Borken an der Veranstaltung teil.
Die Bäume bilden im Stadtpark eine kleine Allee, an dessen Ende ein Trompetenbaum mit der Gedenktafel steht. Ein Ort, um über dieses wichtige Thema nachzudenken. Bürgermeister Doetkotte fand deutliche Worte: „Es ist wichtig gegen Rassismus und rechtsextremen Terror klar Position zu beziehen. Mit der Pflanzung dieser Bäume bzw. der Schaffung dieser Erinnerungsstätte möchten wir der menschenverachtenden Tat entgegentreten und ein Zeichen für die Opfer des NSU und gegen Rassismus setzen.“ Die Einweihung der Gedenkstätte musste aufgrund der Corona-Schutzverordnung in einem sehr kleinen Rahmen erfolgen. Aber natürlich kann die Gedenkstätte im Stadtpark (Standort ehemaliger Pavillon) von allen Gronauerinnen und Gronauern jederzeit besucht werden.
Hintergrund
Die Kampagne „10+1 Bäume für die Opfer des NSU“ wurde vom Landesintegrationsrat Nordrhein-Westfalen und den kommunalen Integrationsräten der Städte NRWs initiiert. Das Ziel ist es, in jeder Kommune einen Erinnerungsort zu errichten und somit der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe für ein vielfältiges, friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben nachzukommen. Dabei sollen in jeder Kommune elf neue Bäume angepflanzt werden, zehn Bäume für die zehn Opfer des NSU und einen Baum für alle anderen, zum Teil unbekannten, Opfer rassistischer Angriffe. Zusätzlich soll eine Gedenktafel über die Bedeutung des Mahnmals aufklären.
Der Anlass für diese Kampagne war das Absägen des Gedenkbaumes für das NSU-Opfer Enver Şimşek und die Schändung bzw. Zerstörung weiterer Gedenk- und Erinnerungsstätten für die Opfer des NSU.
Der Integrationsrat der Stadt Gronau war diesem Aufruf gefolgt und fasste im August 2020 die Beschlussempfehlung, eine Gedenkstätte in Gronau zu errichten. Nur zwei Tage später folgte der Rat der Stadt Gronau diesem Vorschlag.
Patenschaften
Um möglichst viele Kommunen, Vereine, Schulen und Verbände an dieser Aktion zu beteiligen, kann eine Patenschaft für die Bäume übernommen werden. Interessierte können sich für weitere Informationen an den Integrationsbeauftragten Ahmet Sezer wenden. Telefon: 02562 12-214, E-Mail: a.sezer@gronau.de