Eine zukunftsfähige Mobilität schaffen – das war das Thema, zu dem die Stadt Gronau die Planer*innen des Gutachterbüros „Planersocietät“ die Gronauer Bürger*innen in die Bürgerhalle eingeladen haben.
Begrüßt wurden die Bürger*innen von André Homölle und Jan Bakenecker-Serné (Fachdienst Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün). Jeweils in sechs Zeitfenstern wurde – Corona-bedingt – die Veranstaltung organisiert.
Diplom-Ingenieur Jan Diesfeld, Stadt- und Verkehrsplaner der „Planersocietät“ und Teamleiter für Mobilitätskonzepte, erläuterte das bisherige Verfahren. Zentrales Thema ist die Frage, wie sich Gronau in den nächsten Jahren entwickeln kann. Jan Diesfeld stellte die bisherigen Ergebnisse der Bestandsanalyse des Mobilitätskonzeptes vor. Im letzten Jahr wurden drei Umfragen durchgeführt. Mehr als 1.000 Rückmeldungen gab es von Privatpersonen. Diese repräsentativen Antworten zeigten, dass der Radverkehrsanteil in Gronau stark gestiegen ist. Zurückgegangen ist der Anteil des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Diese Entwicklung sei allerdings auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, so Jan Diesfeld. Typisch für den Kreis Borken ist allerdings der eher geringe Anteil des ÖPNV.
In der Abfrage bei Unternehmen und Beschäftigten wurde die Mobilität mit dem Auto und dem Fahrrad hervorgehoben und mit gut bewertet. Die dritte Befragung richtete sich an Interessenvertretungen, wie zum Beispiel an Kindertageseinrichtungen, Heimatvereine, Senioreneinrichtungen. Hier zeigte sich, dass der Fokus insbesondere auf die Verkehrssicherheit liegt.
In der Bürgerhalle konnten sich die Bürger*innen nicht nur informieren, sondern sich auch aktiv zu den Themen beteiligen. Über Ideen und Anregungen, die Gronau mobiler machen können, wurde angeregt diskutiert. Diese Ansichten werden in die weiteren Planungen mit einfließen. Zum ÖPNV lobten die Teilnehmer*innen das neue Konzept des G-Mobils und die zusätzlichen Haltestellen in Gronau. Dies ist ein großer Schritt in Richtung Mobilität und auch Flexibilität. Kritisiert wurde neben der noch fehlenden Anbindung an den Stadtteil Epe der überregionale Zugverkehr. Hier wünschten sich die Bürger*innen eine kürzere Taktung der Zugverbindungen Richtung Münster und Dortmund. Jan Diesfeld erläuterte hierzu, dass dies natürlich wünschenswert sei, jedoch nicht innerhalb des Mobilitätskonzeptes für Gronau umgesetzt werden kann. Ziel sei es, die Mobilität vor Ort attraktiver zu machen.
Jan Bakenecker-Serné informierte zum G-Mobil, dass das neue Angebot die Stadtbusse ersetzt. Nicht davon betroffen sind der Bürgerbus und die überregionalen Buslinien. Bisher nicht eingebunden im Stadtbusverkehr ist der Stadtteil Epe. Hier wird es zum Jahreswechsel eine Erweiterung des On-Demand-Verkehrs geben und zunächst zentrale Haltestellen vom G-Mobil angefahren werden.
Erfreulich ist – so Fachdienstleister André Homölle, dass das G-Mobil ab dem 16. Juni auch telefonisch angefordert werden kann.
Informationen zum G-Mobil:
- Einzugsgebiet:
Gronau mit 130 Abhol-Standorte (79 Bushaltestellen und 51 zusätzliche Haltepunkte)
- Fahrzeiten:
Montag bis Freitag: 6 – 20 Uhr
Samstag: 8 – 14 Uhr
Sonntag und Feiertag: 14 – 19 Uhr
- Tickets und Preis:
Einbindung in den WestfalenTarif (kein Aufpreis zum Busverkehr). Im Juni 2021 kostenlos.
- Mobil zum Ziel:
Per App (RVM ON DEMAND) – AppStore / PlayStore
Per Telefon: 0251 62853110 (ab dem 16.06.2021)
Ergänzt um die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger wird in den nächsten Wochen die Bestandsanalyse abgeschlossen werden. Darauf aufbauend werden Ziele und anschließend Maßnahmen entwickelt werden.
Das Mobilitätskonzept wird von einem Arbeitskreis begleitet, so dass auch weiterhin viele Beteiligte ihre Interessen einbringen werden.