Nachdem das Bauteam die Haken vom riesigen Mobilkran angebracht hat, befördert dieser den Koloss nun ganz behutsam in die Baugrube und platziert ihn dort exakt an der vorgesehenen Stelle. Am gesamten Prozess sind viele helfende Hände beteiligt – Konzentration ist angesagt. Der Koloss ähnelt von der Größe und vom Äußeren her einer Beton-Garage, wirkt nicht sonderlich spektakulär, ist aber in Wahrheit ein sogenannter Lamellenklärer mit wichtiger Funktion.
„Der Lamellenklärer scheidet absetzbare Stoffe beziehungsweise Partikel aus Wässern ab, in diesem Fall aus dem demnächst durchgeleiteten Niederschlagswasser,“ erklärt Hendrik Nienhaus, Projektleiter des Abwasserwerkes der Stadt Gronau, und weiter: „Wir wollen hiermit sicherstellen, dass demnächst möglichst sauberes Niederschlagswasser in die Dinkel geleitet wird.“
Anfang Juni 2021 hatte das Abwasserwerk der Stadt Gronau auf dem zweiten Bauabschnitt der Neustraße mit dem Kanalbau begonnen. In diesem Rahmen sollte auch eine neue Regenwasser-Behandlungsanlage entstehen. Bis dato gab es für die gesamte Neustraße lediglich einen Mischwasser-Kanal, der auch unbelastetes Niederschlagswasser zur Kläranlage leitete.
In Zukunft wird das unbelastete Niederschlagswasser weitestgehend in einem separaten Regenwasserkanal über die neue Anlage, den Lamellenklärer, direkt in die Dinkel eingeleitet. So muss es nicht erst bis zum Klärwerk fließen und die Kanäle sowie die Kläranlage unnötig belasten. Nienhaus abschließend: „Damit sind wir mit der Baumaßnahme an der Neustraße/Mühlenplatz wieder einen entscheidenden Schritt weiter.“
Die Kanalbauarbeiten dauern voraussichtlich noch bis zum Frühjahr 2022. Die Stadtwerke Gronau und das Abwasserwerk der Stadt Gronau bitten um Verständnis für eventuelle Einschränkungen während der Bauphase.