Konsequent gegen Müllsünder


Wilde Müllentsorgung oder verdreckte Containerstandorte sorgen nicht nur in den sozialen Medien für große Diskussionen, sondern sind auch im wahren Leben ein Ärgernis für die Bevölkerung und ebenso für die Gronauer Politik. Dem Müll-Problem gehen aktuell die Mitarbeiter der Fachdienste „Sicherheit und Ordnung“ sowie „Allgemeine Bauverwaltung“ - trotz der Corona-Kontrollen - auf den Grund. „Es gibt vielfältige Entsorgungsmöglichkeiten über die eigene Mülltonne, die öffentlichen Container oder den Wertstoffhof an der Eper Straße und sogar in diesem Jahr ein zweites Mal stadtweit eine Sperrgut-Abfuhr“, macht Bürgermeister Rainer Doetkotte deutlich. Wenn man jedoch die illegal abgeladenen Müllberge an den Containerstandorten oder der Umwelt sieht, gibt es eine Vielzahl an Zeitgenossen, die sich nicht an die Entsorgungs-Spielregeln halten. „Ein streng gefasster Bußgeldkatalog wird jetzt gegen Müllsünderinnen und Müllsünder eingesetzt“, so der Bürgermeister weiter.

Denn ein genauer Blick in die Hinterlassenschaften zeigt die Ignoranz im gesellschaftlichen Miteinander. So werden die städtischen Mitarbeiter dabei reichlich fündig. So sind z.B. Pakete über den Versandhandel mit Namensetiketten aufgefunden worden. Nach dem neuen Bußgeldkatalog erwartet die Bürger ein Bußgeld von mindestens 100 Euro. Aus dem hinterlassenen Hausmüllabfall konnten persönliche Angaben einer Jugendlichen aus einer weiterführenden Schule gezogen werden. Die Familie wird jetzt eine Rechnung aus dem Rathaus in Höhe von 200 Euro erhalten, da die Menge des Hausmülls mehr als zwei Kilogramm beträgt. Knöllchen erhalten nicht nur hiesige illegale Müll-Entsorger, sondern auch Bewohner von Umlandgemeinden, die ebenfalls erwischt worden sind. Ein besonders dreister Fall hat sich an der Laubstiege ereignet. An einem Samstagnachmittag wurden die Ordnungsamts-Mitarbeiter auf zurückgelassene Kartons mit einer Anschrift aus Enschede fündig. „Einige Stunden später - im Rahmen einer Vorort-Kontrolle - haben wir die gleiche Dame in Flagranti beim Entsorgen von Kartonagen auf frischer Tat ertappt“, berichtet Fachdienstleiter Hoff von der Aktion. Da stellte sich heraus, dass die in Gronau wohnende überhaupt kein Unrechtsbewusstsein an den Tag legte.

An der Steinfurter Straße wurden die Müll-Detektive neben den Containern in einem Karton mit Porzellan-Resten fündig. Dort war zwar keine Adresse hinterlegt, aber ein Passbild eines älteren Herren lag dabei. Wie sich schnell herausstellte, ein bekannter, aber schon verstorbener Mitbürger aus Epe. Dreist ist auch die Entsorgung von Hausmüll mit zusätzlichen Knöllchen vom Falschparken durch die Stadt und für zu schnelles Fahren auf der Steinfurter Straße. Den Falschparkern erwarten jetzt neue Bußgeldverfahren in Höhe zwischen 100 und 200 Euro. „Wir werden Umweltverschmutzung konsequent ahnden“, unterstreichen der Bürgermeister und die verantwortlichen Fachdienstleiter Hoff und Deitermann die Arbeit der Verwaltung.

So erwartet Müllsünder für entsorgte Kühlschränke eine Strafe von 500 Euro, falsch entsorgte Autos bis zu 3000 Euro oder für Bauschutt oder Baustellenabfälle bis zu 5000 Euro.

Bußgeldkatalog der Stadt Gronau