Gedenken an die Novemberpogrome von 1938


In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 begann die offene, systematische Judenverfolgung. In ganz Deutschland wurden Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verschleppt und ermordet, ihre Wohnungen und Geschäfte verwüstet und geplündert.

Landesweit gingen weit über 1.000 Synagogen in Flammen auf – auch die Synagogen in Gronau und Epe fielen den Nazis zum Opfer. Sie zerstörten die Synagoge in Gronau an der Wallstraße und in Epe an der Wilhelmstraße. Die Synagoge in Epe wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt. In Gronau schreckte man vor einer Brandstiftung der Synagoge nur zurück, um die angrenzenden Wohnhäuser von nicht jüdischen Mitbürgern zu schützen.

An die schreckerfüllte Nacht vom 9. auf den 10. November erinnerten am Montag kleine Gruppen an den Gedenktafeln der (ehemaligen) Synagogen in beiden Stadtteilen.

Bürgermeister Rainer Doetkotte legte einen Kranz an der alten Synagoge in Epe an der Wilhelmstraße nieder und gedachte der Opfer der Novemberpogrome. Er rief dazu auf, jeder Form von Antisemitismus, Gewalt und Rassismus entschieden entgegen zu treten und appellierte an die Solidarität aller Bürgerinnen und Bürger. Doetkotte stellte heraus, wie wichtig es sei, zusammen zu stehen, niemanden auszugrenzen und gemeinsam gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit vorzugehen.

„Ich bin stolz, dass es in unserer Stadt so viele Einzelpersonen, Vereine, Institutionen, Verbände und Einrichtungen gibt, die sich für Toleranz, Demokratie und Freiheit einsetzen. Dahinter stehen Menschen, die mit viel Engagement die Erinnerungskultur erhalten und sich für das friedvolle Miteinander verschiedener Kulturen und Religionen stark machen“, so Bürgermeister Doetkotte, der damit seinen Dank an die Organisatoren der „Woche der Erinnerung“ verband. Insbesondere sprach er auch den Schülerinnen und Schüler der Euregio-Gesamtschule Epe für ihr Mitwirken an der Gedenkstunde ein großes Dankeschön aus. Die Jugendlichen hatten bereits in der vergangenen Woche, wie auch die Schülerinnen und Schüler des Werner-von-Siemens-Gymnasiums und der Fridtjof-Nansen-Realschule, die Stolpersteine im Stadtgebiet gereinigt.

In Gronau nahm der zweite stellvertretende Bürgermeister, Werner Bajorath, an einem Gedenkmarsch vom alten Rathausturm zum Ort der ehemaligen Synagoge am Kurt-Schumacher-Platz teil, legte einen Kranz an den Gedenkstätte nieder und erinnerte an die Nacht vom 9. auf den 10. November. An der Versammlung wirkten unter anderem auch Schülerinnen und Schüler der Fridtjof-Nansen-Realschule und des Werner-von-Siemens-Gymnasiums mit.

Die Kranzniederlegungen fanden im Rahmen der „Woche der Erinnerung“ statt. Kooperationspartner sind: Ev. Kirchengemeinde Gronau, Kath. Kirchengemeinde St. Agatha Epe, Gronauer Netzwerk Migration, Werner-von-Siemens-Gymnasium, Fridtjof-Nansen-Realschule Gronau, Euregio-Gesamtschule Epe, VHS Gronau, Förderkreis Alte Synagoge Epe e.V.


Sie sehen einen Kranz vor der Synagoge Epe

Der Kranz an der Synagoge Epe














Sie sehen die Gedenktafel an der Synagoge Epe

Die Gedenktafel an der Synagoge Epe


Sie sehen einen Kranz an der Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge in Gronau

Der Kranz am Standort der ehemaligen Synagoge in Gronau















Sie sehen eine Menschengruppe auf dem Kurt-Schumacher-Platz


Teilnehmer*innen und Teilnehmer der Gedenkfeier auf dem Kurt-Schumacher-Platz in Gronau