Nach fast 40 Jahren engagierter Jugendamtsarbeit winkt nun der „Ruhestand“


Abschied zu feiern in Corona Zeiten fällt im Fall von Marita Baveld doppelt schwer: Zum einen, da das Kollegium des Jugendamtes nur ungern auf ihren reichlich angehäuften Schatz an Berufs- und Lebenserfahrung, ihr sprichwörtliches Einfühlungsvermögen und ihren unbändigen Teamgeist verzichten möchten. Zum anderen, da die zahlreichen Gäste, bestehend aus langjährigen Weggefährten, Arbeitskollegen und Freunden „ihre Marita“ zum Ende ihrer aktiven Berufstätigkeit viel lieber fest in die Arme geschlossen hätten um ihr alles Gute für die Zukunft zu wünschen.

Mit ihrem Studium der Sozialen Arbeit zeichnete sich recht früh die Richtung ihres beruflichen Werdegangs ab. Seit ihrem Einstieg in die Jugendamtsarbeit der Stadt Gronau im Jahr 1982 hat sie sich für die Rechte und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen stark gemacht. Dabei erhielt sie die Möglichkeit, sowohl im Bereich der Jugendberufshilfe, der Jugendgerichtshilfe als auch im Allgemeinen Sozialen Dienst wertvolle Erfahrungen zu sammeln um schließlich ihre eigentliche Berufung im städtischen Pflegekinderdienst zu finden. Kurz nach der Jahrtausendwende konnte sie zusätzlich die Aufgaben des Adoptionswesens übernehmen. Durch die hilfreiche Weiterbildung zur systemischen Familienberaterin im Pflege- und Adoptionsbereich komplettierte sie ihr theoretisches Fachwissen, was sie in der Folgezeit mit viel Herz und Verstand zugunsten „ihrer Pflegekinder“ und deren Familien nutzte.

Mit einem lautstarken Hupkonzert vor Marita Bavelds Zuhause, mit Riesenplakat, Blumen und Geschenken hat keiner der Anwesenden einen Zweifel daran gelassen, dass mit ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst eine „herausragende Mitarbeiterin des städtischen Jugendamtes“ sich jetzt neuen Zielen zuwendet. Sobald es Corona wieder zulässt, möchte die frisch gebackene Ruheständlerin die Welt bereisen. Bis dahin widmet sie sich zunächst verstärkt ihrer zweiten großen Leidenschaft: dem Kochen mit Freunden.