„Geschlossen“ macht kreativ


„Kreativ und digital“ lautet das Motto, mit dem die pädagogischen Teams gemeinsam für und mit Kindern und Jugendlichen unterwegs sein wollen. Bestehende Konzepte wurden reflektiert und überarbeitet. Neue Arbeitsstrukturen schaffen Raum, um erfolgreiche Unternehmungen zu dokumentieren und künftige Projekte schon jetzt auf den Weg zu bringen. Wichtigstes Anliegen und stets im Fokus aller Aktion stehen – auch unter Corona-Bedingungen – die Kinder und Jugendlichen selbst. „Schließlich geht es um viele gewachsene Beziehungen untereinander“, sagen Tamara Ejeilat und Susan Kakisina vom Jugendzentrum „Stop“ in Epe. Und die sollen auch im Corona-Alltag halten und verlässlich sein.

„Wenn Du Fragen hast, rufe doch einfach an oder schick‘ eine Mail. Wir können auch über whatsapp eine Runde miteinander chatten – und wenn Du ein Problem hast, finden wir gemeinsam sicherlich eine Lösung. Schließlich haben wir beide Instagram oder Facebook!“ – So liest sich, hört sich und sagt sich alles, was zurzeit die Jugendzentren „Luise“ und Stop“ im Programm haben.

Programme, die auch durch geschlossene Türen bestens funktionieren und die nicht nur Eltern begeistert, sondern diejenigen, die sich am meisten mit ihrer „Luise“ und ihrem „Stop“ identifizieren, ihre regelmäßigen Besucher. Jedenfalls springen die kreativen Funken der Teams virtuell und online auf sie über und zeigen, welche Potenziale es jetzt zu entdecken und umzusetzen gilt.

„Wir haben auf die digitalen Medien umgestellt, um unsere Besucher zu informieren und zu unterstützen. Neben Facebook kontakten wir über das spontan eingerichtete Instagram. Beides sind Kanäle, die Kinder und Jugendliche gerne nutzen“, sagt der Leiter des Jugendzentrums „Luise“, Torsten Radau.  „Über Telefon und E-mail bieten wir Unterstützung an. Egal, ob es um schulische oder private Probleme, Hilfe bei Bewerbungen, Ratschläge, Beratung oder was auch immer geht.“

Die Angebotspalette ist bunt und reichhaltig. Es gibt Infos zu allem, was das Jugendzentrum jetzt macht – bis hin zu Basteltipps mit Anleitungen, Koch- und Backrezepten – oder auch Ratgebern, wie man mit dem Handy eigene Filme dreht. Dies alles anschaulich und gut erklärt, mit eigenen, leicht verständlichen Erklär-Videos des Luise-Teams - ein besonderer Service in Ton und Bild für alle Luise-Fans und solche, die in diesen Wochen den laufenden Kontakt mit ihrer „Luise“ nicht verlieren wollen.

Kinder- und Jugendarbeit ist auch unter Corona-Vorzeichen die Plattform für unvermutete Erfolge. „Mit einem täglichen Beitrag auf den so genannten Social Media Profilen geben wir Anregungen zu Freizeitgestaltung. Die Bandbreite ist groß. Sie reicht von Spielideen bis Zaubertricks“, berichtet Tamara Ejeilat vom Jugendzentrum „Stop“ aus ihrem veränderten Arbeitsalltag. „Außerdem gibt es zurzeit ein interaktives Quiz mit Fragen rund um das Jugendzentrum, bei dem die Teilnehmer einen Gutschein fürs Haus gewinnen können.“

„Seit vergangener Woche stellen wir – ganz im Zeichen der Zeit – auch Alltagsmasken her -   als Vorbereitung auf eine mögliche, teilweise Öffnung des Hauses“, sagt Torsten Radau. Und ganz abgesehen davon, dass unser Team die ganze „Luise“ auf links gedreht und einer intensiven Grundreinigung unterzogen hat, auch „das Hygienekonzept für den Tag, an dem wir wieder öffnen dürfen, steht.“

Auf dem „Stop“-Programm steht zeitgemäß das Thema „Handhygiene“. Nicht gerade der „Brüller“ aber mindestens genauso wichtig, wie bei Mitmach-Aktionen dabei zu sein. Etwa mitzumalen bei der von der Deutschen Kinderkrebsstiftung initiierten Aktion „Regenbogen malen gegen Corona“ – damit am Ende doch alles wieder gut wird.

Das wünschen sich Kinder und Jugendliche. In der Corona-Zeit halten sie Ausschau nach dem, was vor Mitte März 2020 ihrem Alltag Halt, Sinn und Orientierung gab. Mit jedem Tag wächst die Chance, über den Tellerrand hinauszublicken und sich neuen Zielen und Ideen zu widmen. „Es soll ein Fotoprojekt mit Schülern der Euregio Gesamtschule geben, in dem Vorurteile gegen die Jugend von heute unter die Lupe genommen werden. Darüber hinaus sind Angebote für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen geplant“, sagt Tamara Ejeilat.