In der Sitzung wurde das Projekt als einzige Bewerbung vorgestellt. Überreicht wird der mit 900€ dotierte Integrationspreis im Rahmen einer Festveranstaltung durch Bürgermeister Rainer Doetkotte.
Einstimmig entschieden sich die Mitglieder des Integrationsrates für die Gronauer Tafel, weil das Projekt mit seinem humanistischen und integrativen Charakter in vielerlei Hinsicht überzeugte.
Für die Tafel Gronau e.V. sind Vielfalt und Integration keine bloßen Schlagworte, sondern gelebte und lebendiger Alltag: Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten kommen hier zusammen, Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen, Menschen mit verschiedenen Sprachen und Hautfarben, Menschen aller Altersgruppen und Geschlechter. Auch in der Weihnachtszeit werden Päckchen und Pakete für die Besucher der Tafel, gleich welcher Herkunft, verteilt und damit den bedürftigen Menschen in Gronau die Möglichkeit gegeben, die traditionellen Feste mitzufeiern.
Die Warenausgabe an der Gronauer Tafel ist für viele Menschen inzwischen Anlaufstelle und Treffpunkt; ein Ort der Kommunikation, des Miteinanders und der Unterstützung. Für manche, insbesondere für ältere Menschen, ist sie oftmals der einzige Ort für Kontakte im Alltag. Viele der Menschen, die zur Tafel Gronau e.V. kommen, haben eine Zuwanderungsgeschichte. Viele engagieren sich inzwischen selbst als Ehrenamtliche bei den Tafeln. So steht die Tafel Gronau e.V. für eine offene Gesellschaft, für einen Ort des Miteinanders und einer im Alltag gelebten Integration. Ein respektvoller, wertschätzender Umgang untereinander ist für alle Mitmachenden selbstverständlich.
Gemeinsam mit der Diakonie und der Caritas hat die Tafel Gronau e.V. 2008 außerdem die Aktion „Hilfe für den Schulstart“ ins Leben gerufen. Dadurch konnten inzwischen über 1000 Kindern, häufig mit Zuwanderungsgeschichte, in jedem Fall jedoch aus finanziell belasteten Familien, mit einem gefüllten Schultornister der Eintritt in diesen neuen Lebensabschnitt erleichtert werden. Als 2015 eine große Zahl von Geflüchteten nach Gronau kam, konnten vorübergehend auch älteren Schülerinnen und Schülern mit Rucksäcken geholfen werden, und damit ein guter Einstieg in die Schule gelang.