Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes
Hier finden Sie eine Übersicht über die Maßnahmen, die das Klimaschutzkonzept vorsieht, sortiert nach geplantem Umsetzungsbeginn. Nähere Beschreibungen zu den Maßnahmen sind im Kapitel 8 des Klimaschutzkonzepts zu finden.
2022
E-1 | Öffentlichkeitsarbeit für die Bürgerenergie |
E-5 | Gewässerentflechtung |
KBK-1 | Aktionen und Veranstaltungen zu Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsthemen |
KBK-2 | Klimawoche in Schulen und Kitas |
KBK-4 | Unterstützung der Einführung eines münsterlandweit einheitlichen Mehrwegsystems für die Gastronomie |
W-6 | Klimabewusste Gewerbegebietsentwicklung |
SE-1 | Klimaschutz als Leitziel in der Stadtentwicklung und der Bauleitplanung |
PH-1 | StromSpar-Check |
KA-2 | Öffentlichkeitsarbeit und Aktion für klima- und insektenfreundliche (Vor-)Gärten |
KA-5 | Gezielte Information Betroffener in Risikogebieten für Überschwemmung |
KA-6 | Familienwald |
StG-1 | Ausweitung der Solarenergienutzung und Dachbegrünung auf städtischen Dächern |
StG-2 | Maßnahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements |
StG-4 | Einführung eines kommunalen Energiemanagements |
StG-5 | Prüfung von Beschlussvorlagen auf Klimaauswirkungen |
StG-6 | Verantwortungsvolle Papiernutzung und Umstellung auf Recyclingpapier |
2023
E-2 | Einführung und Umsetzung von Energiesparmodellen an Schulen und Kitas |
E-3 | Ermittlung konkreter Potenziale für Freiflächen- und Agri-Photovoltaik |
KBK-3 | Mobilitätsmanagement an Schulen und Kitas |
KBK-5 | Förderung eines verpackungsfreien Einkaufs |
KBK-6 | Klimaschutz- und Umweltfonds |
KBK-8 | Wasserspender für Schulen, Kitas und öffentliche Gebäude |
W-1 | Lokalspezifische Online-Informations- und Netzwerk-Plattform |
W-2 | PV-Offensive: unternehmensspezifische Anschreiben |
W-3 | Informationsveranstaltungen zum betrieblichen Klimaschutz |
W-4 | Aktion "Startberatung Energieeffizienz für kleine und mittlere Unternehmen" |
W-5 | Aufbau eines Mobilitätsnetzwerks für Unternehmen |
W-7 | Aktionstage für Berufe mit Klimaschutzbezug |
SE-2 | Beratungsformate und Unterstützungsangebote für suffizientes Wohnen |
SE-3 | Klimaschutz-Mustersiedlung |
PG-1 | Energetisches Quartierskonzept mit anschließendem Sanierungsmanagement |
PG-2 | Beratungsmappe für Hauseigentümer:innen |
PG-3 | Grüne Hausnummer |
PG-4 | Informationsveranstaltungen zum Sanieren und nachhaltigen Bauen |
PG-5 | Sanierungsoffensive: Haus zu Haus Beratung |
PG-7 | Solar-Offensive |
KA-3 | Entsiegelung städtischer Flächen und Ausbau der grünen Infrastruktur |
KA-4 | Infokampagne zu Klimawandelfolgen |
StG-3 | Einführung einer Energieleitlinie für die städtischen Liegenschaften |
StG-7 | Nachhaltigkeit in Beschaffung und Entsorgung |
2024
E-4 | Dialogveranstaltung mit der Landwirtschaft zum Thema Photovoltaik und Agri-Photovoltaik |
KBK-7 | Projekt zur klimafreundlichen und gesunden Ernährung in Kitas und Schulen |
PG-6 | Schaffung von Bildungsangeboten zu praxisnahen Klimaschutz- und Klimaanpassungsthemen für Hauseigentümer:innen |
KA-1 | Aktionsplan zur Umgestaltung der Schul- und Kitagelände |
Weitere bisher umgesetzte Maßnahmen der Stadt Gronau und ihrer Tochtergesellschaften
Energie
Effizientere Beleuchtung
Die turnusmäßige Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen durch die Stadtwerke hat zwischen 2015 und 2020 über 204t CO2 eingespart. Die Stadt Gronau modernisiert seit Jahren die Beleuchtung der eigenen Liegenschaften und konnte so ebenfalls in großem Umfang Energie und CO2-Emissionen einsparen. Maßnahmen dieser Art werden fortlaufend durchgeführt.
Energetische Sanierungen der städtischen Liegenschaften
In den vergangenen Jahren hat die Stadt besonders im Schulbereich zahlreiche energietechnische Maßnahmen durchgeführt. Der in Auftrag gegebene Energiebericht für die städtischen Liegenschaften stellt jedoch auch fest, dass weiterer, umfassender Handlungsbedarf besteht.
Stromeinsparmaßnahmen der Stadtwerke
Die Stadtwerke haben mit dem Aufbau und Betrieb eines eigenen Energie-Management-Systems und der Einführung eines Energiemanagementbeauftragten einen wichtigen Schritt getan, um ihre Energienutzung kontinuierlich zu verbessern. Darüber hinaus sparen technische Optimierungen im Abwasserwerk bereits 153,5 MWh Energie pro Jahr.
Investitionen in nachhaltigere Wärmeerzeugung und Kraft-Wärme-Kopplung
Die Stadtwerke betreiben drei Blockheizkraftwerke (BHKW), unter anderem zur Versorgung des Freibads und der Feuerwehr, sowie vier Nahwärmenetze, ebenfalls mit BHKW. So werden circa 240t CO2 pro Jahr gespart. Die Zentralen Bau- und Umweltdienste (ZBU) heizen mit Hackschnitzeln aus eigenen Schnittabfällen. Zur Versorgung des Neubaus der Euregio-Schule sowie weiterer Liegenschaften wird eine Nahwärmeinsel geschaffen.
Investitionen in erneuerbare Stromerzeugung
Der Gesamtstrommix der Stadtwerke ist mit 159g CO2/kWh wesentlich emissionsärmer als der Bundesstrommix. Außerdem fördern die Stadtwerke mit der Vermarktung von regional erzeugtem, emissionsarmen Strom in einem Regionalstromportfolio die lokale Erzeugung mit erneuerbaren Energien. Seit 2021 unterstützt die Stadt diese lokalen Erzeuger durch die Abnahme des Regionalstroms für ihre haushaltsüblichen Abnehmer. Die nicht haushaltsüblichen Abnehmer erhalten aus Kapazitätsgründen weiterhin den Ökostrom-Tarif. Auf den Dächern einiger Liegenschaften sind außerdem PV-Anlagen installiert, die entweder im Besitz der Stadtwerke oder privater Interessenten sind.
Förderung erneuerbarer Energieerzeugung
Die von den Stadtwerken ins Leben gerufene Bürgerenergiegenossenschaft grogeno ermöglicht die breite Teilhabe von Gronauer*innen an der Energiewende. Die grogeno investiert nicht nur in überregionale Projekte, sondern ist seit 2021 auch Eigentümerin von zwei Windkraftanlagen im Eper Lasterfeld. Diese erzeugen pro Jahr etwa 9000 MWh Strom und sparen fast 3,2t CO2 im Vergleich zum Bundesstrommix. Die Stadtwerke bieten außerdem die Miete einer Solaranlage auf dem eigenen Dach an ("EnergieDach"). Dies reduziert Investitionshemmnisse und erhöht den PV-Anteil auf Gronauer Dächern. Der so erzeugte Strom spart im Vergleich zum Stadtwerke-Strommix 13,4t CO2 pro Jahr.
Pilotprojekte
Im Bereich Wasserstoff werden derzeit Pilotprojekte geplant. Neben dem Aufbau einer Wasserstoff-Tankstelle und eines Elektrolyseurs ist perspektivisch auch eine Netzanbindung an Wasserstofftransportleitungen vorgesehen. In 2021 starten die Stadtwerke außerdem das Pilotprojekt zum Mieterstrom in der Zollstraße. Mieter*innen von Mehrfamilienhäusern wird es so ermöglicht, an der Energiewende teilzuhaben. Das Projekt spart circa 30t CO2 pro Jahr im Vergleich zum Bundesstrommix.
Mobilität
Förderung des Radverkehrs
In 2020 wurde eine Mobilstation am Bahnhof Gronau geschaffen. Weitere Fahrradstellplätze sind in Planung für 2021. Seit 2016 sind einzelne Fahrradstraßen eingerichtet worden, aus denen langfristig ein zusammenhängendes Netz aus Fahrradstraßen geschaffen werden soll. Die existierenden Radwege werden sukzessive erneuert. E-Bike Ladestationen befinden sich an der Touristinfo, dem Gronauer Bahnhof und ab Sommer 2021 auch vor dem Kulturbüro.
Attraktivitätssteigerung des ÖPNV
Für zunächst drei Jahre wurde im Juni 2021 der Stadtbusverkehr auf ein Bedarfssystem ("On-Demand") umgestellt. Das G-Mobil soll den öffentlichen Nahverkehr in Gronau flexibler und attraktiver gestalten. Die barrierefreien Fahrzeuge können zu 130 Haltestellen im Stadtgebiet bestellt werden und halten dank optimierter Routen die Reisezeiten kurz . Das Modellprojekt wird im Rahmen "Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum" des Landes NRW gefördert.
Förderung der Rad-Mobilität der Belegschaft
Bisher sind sechs E-Bikes für die Nutzung auf Dienstwegen angeschafft worden. Weitere sind in Planung. Die EDV verfügt außerdem über ein E-Lastenrad. Die ZBU besitzen bisher vier E-Bikes sowie drei E-Lastenräder für die Stadtreinigung. Mitarbeiter*innen der Stadt können zum Erwerb eines Fahrrads oder E-Bikes einen Gehaltsvorschuss erhalten.
Alternative Antriebe im städtischen Fuhrpark
Derzeit besitzen die Stadtwerke sechs E-Autos sowie 15 Erdgasfahrzeuge, die seit 2020 mit Biomethan betankt werden. Da Biomethan im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen wesentlich emissionsärmer ist, können so circa 33t CO2 pro Jahr gespart werden. Außerdem besitzen die ZBU zwei E-Autos und haben Förderanträge für eine wasserstoffbetriebene Großkehrmaschine sowie eine elektrische Kleinkehrmaschine gestellt. Mittelfristig ist der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur mit den Stadtwerken und dem Kreis geplant.
Förderung der E-Mobilität
Seit 2019 sind mithilfe der Stadtwerke acht öffentliche Ladestationen eingerichtet worden, die mit 100% Naturstrom laden. Im Vergleich zum Benzin-Diesel-Mix werden bei der derzeitigen Abnahmemenge 54t CO2 pro Jahr gespart. Weitere Säulen sind in Planung. Dazu bieten die Stadtwerke eine Ladekarte an.
Öffentlichkeitsarbeit und Klimabildung
Stadtradeln
Die Stadt Gronau nimmt bereits seit mehreren Jahren an der Aktion Stadtradeln teil und wirbt so für das Radfahren.
Klimabildung
Die Stadtwerke führen in Kooperation mit Grundschulen eine Ausbildung zu "Energiedetektiv*innen" mit den Kindern durch.
Wirtschaft
Ökoprofit
Auf Initiative der Gronauer Wirtschaftsförderung haben bisher sechs lokale Unternehmen am Ökoprofit teilgenommen. Dieses Projekt, das vom Kreis Borken getragen und vom Land NRW gefördert wird, unterstützt Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsbilanz bei gleichzeitiger Wahrung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Besonders durch Energieeinsparungen können umfangreiche Reduktionen von Emissionen und Kosten erreicht werden.
Grün statt Grau
Das Projekt "Grün statt Grau - Gewerbegebiete im Wandel" wurde angestoßen und wird weiter verfolgt. Die Corona-Pandemie hat den Erfolg des Projekts bisher gedämpft, allerdings liegt darin mittelfristig großes Potenzial für die Klimaanpassung.
Flächennutzung und Stadtentwicklung
Begrünung im Bebauungsplan
Seit 2020 sind Begrünung und Versickerungsfläche in der Bauleitplanung festgesetzt. Vorgärten sind zu bepflanzen und die Versiegelungen auf ein Minimum zu beschränken. Flache und flach geneigte Dächer sind zu begrünen. Je 300qm Grundstückfläche ist mindestens ein großkroniger Laubbaum zu pflanzen. Außerdem werden bestehende Grünstrukturen bei der Aufstellung von B-Plänen möglichst erhalten. Bei Fällung eines im B-Plan festgesetzten Baumes soll dieser durch eine klimaresiliente Art ersetzt werden.
Sonstige
Akteursbeteiligung
Von 2019 bis 2020 fanden regelmäßige Sitzungen des "Arbeitskreises Klimaschutz" statt. An diesem nahmen Verwaltungsmitarbeitende, Mitglieder der Ratsfraktionen sowie Vertreter*innen von Fridays for Future teil und diskutierten über mögliche Maßnahmen zum Klimaschutz. Daraus haben sich einige Ideen ergeben, die teilweise bereits umgesetzt wurden.
Papiernutzung
Die Digitalisierung des Sitzungsdienstes befindet sich in der Umsetzung. Bei vollständiger Digitalisierung können 700.000 Blatt pro Jahr gespart werden. Die Einführung der E-Akte ist geplant für 2022.