Kinderschutz

Kinder wirksam schützen

Gronauer Beratungsangebote für örtliche Fachkräfte zur Einschätzung einer möglichen Kindeswohlgefährdung.

Beratung bei Kindeswohlgefährdung

Sie kommen im Rahmen Ihrer täglichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unserer Stadt in Kontakt und haben das Gefühl, es könnte aktuell einem von ihnen nicht gut gehen? Befürchten Sie gar eine konkrete Gefährdung in seinem Familien- oder Lebensumfeld? Dann ist möglicherweise dieses, für Sie kostenfreie Beratungsangebot wichtig zu kennen:

Anspruchsgrundlage

Seit der Einführung des Bundeskinderschutzgesetzes am 01. Januar 2012 habe alle Personen, die in beruflichem Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen, bei der Einschätzung der Kindeswohlgefährdung im Einzelfall einen Anspruch auf Beratung durch eine erfahrene Fachkraft.
Dieser Anspruch besteht grundsätzlich gegenüber dem örtlichen Jugendamt und ergibt sich aus § 8b Abs. 1 des Sozialgesetzbuches - Kinder und Jugendhilfe (SGB VIII) und dem § 4 KKG.

Wer ist berechtigt?

Der Kreis der Anspruchsberechtigten wurde vom Gesetzgeber bewusst weit gehalten. Ihr Arbeitsplatz kann daher sowohl in einer Schule als Lehrer, in einer beratenden Praxis oder zu Hause als Tagesmutter oder Tagesvater zu finden sein.
Auch Ärzte, Psychologen in Krankenhäusern, Hebammen, Mitarbeiter/innen von Musik- und Ballettschulen, Trainer/innen aus Vereinen und Institutionen bis hin zu Ausbilderinnen und Ausbildern von Jugendlichen z.B. im Einzelhandel, der Gastronomie und Hotellerie haben einen eigenständigen Beratungsanspruch.

Kurz gesagt:
Jeder, der hauptberuflich oder nebenamtlich auf Honorarbasis mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, kann sich bei der Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung kostenfrei beraten lassen.
Ausgenommen von diesem Beratungsangebot sind Familienbildungsstätten, Beratungsstellen und alle anderen Angebote der Jugendhilfe, gleichgültig in wessen Trägerschaft mit denen das Jugendamt der Stadt Gronau die Vereinbarung zur Umsetzung des § 8a SGB VIII (Schutzauftrag der Jugendhilfe) getroffen hat.
In der o.g. Vereinbarung wird jedoch auch geregelt, dass alle Kindertagesstätten und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Gronau die Möglichkeit der kostenfreien Beratung haben.

Welches Personal steht für eine Beratung zur Verfügung?

Zur Durchführung dieser Beratung gibt es "insoweit erfahrene Fachkräfte. Diese sind auf Kindeswohlgefährdungen spezialisiert und haben viel praktische Erfahrung darin, Gefahren für das Kindeswohl zu beurteilen und Sie zu beraten, was als nächstes zu tun ist.
Die Mitwirkung einer solchen qualifizierten Fachkraft bei der Einschätzung des Gefährdungsrisikos für ein Kind oder einen Jugendlichen im Einzelfall trägt für Sie zu einer größeren Handlungssicherheit bei. Häufig sind nämlich die Anhaltspunkte für eine Gefährdung nicht eindeutig.

Ist eine anonyme Beratung möglich?

Egal welche der aufgeführten Beratungsstellen Sie in Anspruch nehmen möchten, Sie sind nicht verpflichtet persönliche Daten wie Namen, Alter oder Herkunft des Kindes anzugeben.
Die Beratung wird zunächst in anonymisierter Form durchgeführt. Es geht dabei um die Beurteilung von Anzeichen und um die Frage, ob eine Gefährdung vorliegen könnte oder nicht.
Auch die weitere Vorgehensweise kann Inhalt der Beratung sein.
Erst wenn sich herausstellt, dass das betroffene Kind oder der Jugendliche akut gefährdet ist, benötigt das Jugendamt genauere Angaben, um den notwendigen Schutz umgehend sicher zu stellen.